Glossar

Abwitterung: Abwitterungserscheinungen entstehen wenn Bauteile den äußeren Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Es können Form, Farbe und Aussehen verändert werden. Vor allem bei Stahl und Eisen ist dies durch Korrosion sichtbar. Abblättern der Farbe kann man bei Farb- und Lackanstrichen erkennen, absanden bei Putzen und quellen, modern oder verändern der Farbe bei Holz.

Anobienbefall: Ist der Befall von Nagekäfern die trockenes Holz befallen. Der Holzwurm ist davon der wichtigste Vertreter.

Armierungsgewebe: In der Regel besteht es aus Glasfasergewebe was nicht reißt oder sich zersetzt. Es ist in verschiedenen Maschenweiten und Gewichten erhältlich. Dadurch dass es den Risswiderstand des Putzes erhöht wird es auch Putzbewehrung genannt.

Ausblühungen: Sind Bauschäden der Bauwerksoberfläche. Wenn Wasser in das Bauwerk eintritt, werden in mineralischen Baustoffen Bestandteile gelöst die Salze an der Oberfläche kristallisieren lassen. Die Folge sind unschöne weiße Flecken.

Ausfachung:  Die Öffnungen zwischen Balken nennt man Gefache; in verschlossenem Zustand werden sie als Ausfachungen bezeichnet. Als Wandabschluss muss eine Ausfachung vielen Ansprüchen standhalten. Sie soll wetterfest und winddicht, stabil und trocken, wärme- und schalldämmend, diffusionsoffen und kapillar wirksam sein, sie soll das Holz schützen und konservieren und darüber hinaus soll sie dauerhaft und reparaturfreundlich sein. Hohe Ansprüche also, die an sie gestellt werden.

Ausspülung: Sind Wegspülungen von bestimmten Materialien. Durch Beispielsweise Wasserrohrbrüche können Ausspülungen unter Fundamenten dazu führen, dass die Gebäude durchfeuchtet werden.

Bewitterungsschäden: siehe Abwitterung, durch Witterungseinflüsse können Bauteile die dem Wetter ausgesetzt sind mit der Zeit zersetzt bzw. zerstört werden.

Blockbauten: Der Blockbau ist eine Massivbauweise die vor allem in Asien und Europa zu finden ist. Durch das Aufeinanderschichten liegender Hölzer, welche rund oder kantige sein können, entsteht die Blockwand. In den Ecken sind die Hölzer ineinander verkämmt.

Bohlenstuben: Sind die in einer massiven Ständerbohlenweise errichteten Räume.

Dachkasten: Um Angriffsflächen für Wind, unter der Dachfläche zu verhindern werden Dachkästen angebracht. Diese befinden sich zwischen Außenwand, Dachüberstand und Unterseite der Sparren und sind mit Wärmedämmenden Material gefüllt.

Dachstuhl: ist die Tragkonstruktion eines Daches, das Gestell was die Dachhaut trägt.

Feuchteschädigungen aufgrund von Verdunstungsbehinderung: Durch das Feuchte Milieu und nicht ausreichende Belüftung entstehen Schimmelpilze die die Bauteile befallen.

Gefach: ist der Raum zwischen Holzbalken einer Fachwerkwand, ausgefüllt aus als Ausfachung genannt. Ausgefüllt oder auch geklaibt wird meist mit Backsteinen, Lehmsteinen  oder Lehmstaken.

Gelöschter Kalk: ist Calciumhydroxid was mit Wasser angemischt, als Bindemittel und weißes Farbmittel dient.

Grünlinge: sind luftgetrocknete und ungebrannte Lehmziegel, die jederzeit bearbeitbar sind

Holzstaken: sind die Holzstäbe wo im Fachwerkbau der Lehm aufgebracht wird

In Situ: Ursprungsland

Kalkschlämme: Bis zu 1mm breite Schwindrisse können mit Kalkschlämme verschlämmt bzw. beseitigt werden.

Kehlbalkendach: Das Dachtragwerk überträgt die Dachlasten auf die Außenwände über die Sparren. Diese stützen sich zusätzlich auf die Kehlbalken ab um nicht durchzubiegen. Der Dachraum ist ungehindert nutzbar da zusätzliche Mittelwände nicht belastet werden.

Krüppelwalmdach: Ist eine Weiterentwicklung des Satteldaches und eine Form des Walmdaches. Es ist nur der obere Teil und nicht der gesamte Giebel abgewalmt. Das Krüppelwalmdach ist in der Lage große Lasten aufzunehmen, da es eine hohe Stabilität und Festigkeit aller Bereiche schafft. 
Mauerlatte: Eine auf einer Mauer entlang gelegte Holzlatte wird Mauerlatte genannt. Die quer darüber gelegten Balken liegen somit nicht direkt auf der Mauer auf.

Nasslehmtechnik: Für viele Methoden ohne viele Hilfsmittel Lehm zu verarbeiten gibt es den Sammelbegriff der Nasslehmtechnik. Die Dünner-Lehmbrotbauweise gehört auch dazu.

Natursteinmauerwerk: Im Gegensatz zum Mauerwerk ist das Natursteinmauerwerk aus natürlichen Steinen gefertigt. Sie sind teurer und aufwendiger dafür aber langlebiger und optisch hochwertiger.

Ortgangziegel: Der beim Ortgang erstellte Dachrandabschluss wird mit dem abgewinkelten Formziegel erreicht, dadurch wird die darunter liegende Dachkonstruktion geschützt.

Pfahlbau: An Flüssen oder Seen stehende Holzbauten auf Pfählen werden so benannt. Sie dienen gegen schädliche Ausdünstungen des Bodens.

Pultdach: Bei dieser Dachform ist nur eine geneigte Dachfläche vorhanden. Dabei bilden die Dachtraufe die untere Kante und der Dachfirst die obere. An beiden Seiten sind Ortgänge. Meist ist die Dachneigung dieser Dächer gering.

Putzschäden: So werden Schäden bezeichnet die an Putzen sichtbar sind. Diese Schäden entstehen nicht unbedingt durch falsches Aufbringen des Putzes. Es können Beispielsweise Risse erkennbar sein, die durch unregelmäßiges setzen des Gebäudes entstanden sind. Weitere Schäden wären Putzablösungen die durch mangelhafte Haftung auftreten kann oder aber durch Eindringen von Wasser.

Risse: Meist entstehen Risse durch Schwindvorgänge, wenn also Baufeuchtigkeit abgegeben wird oder durch Verformungen unter Last (was auch Kriechvorgang genannt wird) oder Verformungen des Baugrundes (Setzungen). Weiter gibt es aber auch welche die durch Temperatur- und Feuchteänderungen oder wiederkehrende Erschütterungen mit der Zeit zunehmen.

Schäden an frei bewitterten Wellerlehmoberflächen: Lehm ist in der Lage viel Wasser aufzunehmen und auch wieder durch Verdunstung abzugeben, allerdings wenn Oberflächen stark bewittert werden, können Risse wie auch Auswaschungen des Lehms die Folge sein.

Schichtenmauerwerk: Ist ein Natursteinmauerwerk, wo nur zu einer bestimmten Tiefe die Steine als unregelmäßiges, regelmäßiges oder hammerrechtes Schichtenmauerwerk bearbeitet werden können.

Schopfwalm: Die Dachform ist mit polygonal abgewalmter Giebelspitze, der kleine Walm greift dabei nicht in die Dachkonstruktion ein, sondern sitzt vor der Giebelfläche. Krüppelwalm ist die bekanntere Bezeichnung dafür.

Setzungsrisse: Sind Risse die durch die Absinkung eines Bauwerks entstehen können.

Sparrendach: Zur Herstellung eines geneigten Daches ist dies die traditionelle  Dachkonstruktion. Das Sparrendach wird meist bei kleinen Gebäudetiefen verwendet. Größere Gebäudetiefen lassen sich durch Einbau eines Kehlbalkens realisieren. Dieses dann entstandene Kehlbalkendach ist eine Sonderform des Sparrendaches.

Tierischer Befall: Ist der Befall von Schädlingen, entweder von Mäusen in den Stroh-Lehm-Bauteilen oder Insekten und Annobien die das Holz des Bauwerks schädigen.

Traufe: Eine Tropfkante am Gebäudedach wird Traufe genannt. Wenn es regnet fließt an dieser Stelle das Wasser an der Dachfläche ab in eine an der Traufe befindliche Dachrinne. Die Dachflächenbreite entspricht der Trauflänge.   

Traufhöhe: ist die Höhe zwischen Traufpunkt und Terrain. Diese muss zeichnerisch ermitteln werden und ist ein begrenztes Maß im Bauplanungsrecht. Die Bezugspunkte zur Messung beziehen sich meist von der Oberkante der öffentlichen Straße, dem aufgehenden Mauerwerk zu dem Dachsparren. Die Höhe ist an die Decke des letztmöglichen Vollgeschosses angebunden.

Walmdach: Diese Dachform hat auf der Giebelseite sowie auf der Traufseite geneigte Dachflächen, welche als Walm bezeichnet werden. Durch die geneigte Dachfläche wird die Windlast auf die Konstruktion verringert.

Wellersatz: Um eine Wellerwand zu bauen ist meist ein Satz Wellerlehm von 60-80cm zu setzen, welche dann wenige Tage trocken gelassen werden bevor der nächste Satz darauf gesetzt wird.
           
Wellerwand: Ist eine aus Wellersätzen bestehende Wand.

Wickeldecke: Decken wo die Staken mit Lehm umwickelt sind werden Wickeldecken genannt.