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Lehmsteinbau Deutschland

Die Wurzeln des Lehmsteinbaus sind im russischen Turkestan bereits 8000-6000 v. Chr. zu finden, ebenfalls ist die Bauweise um 4000 v. Chr. in Assyrien bekannt, somit ist sie mindestens genauso alt wie Stampflehmbauweise.
Der Lehmstein ist wie ein normaler Ziegel zu vermauern, wobei keine speziellen Geräte benötigt werden.
Die Lehmsteine werden in der Ziegelei hergestellt, wobei die Grünlinge aus dem Produktionsvorgang genommen werden bevor sie gebrannt werden. Mit drei Techniken wie patzen, mit einer Strang- oder Lehmsteinpresse können die Steine hergestellt werden. Patzen ist die manuelle Form, dabei wird ein großer Lehmklumpen in eine entsprechende Form geschleudert und in die Ecken gedrückt. Danach wird mit einem Draht das überschüssige Material abgezogen oder mit einem Brett geglättet. Als nächstes wird der Grünling aus der Form gekippt und zum Trocknen aufgestellt, allerdings hochkant stehend, damit das Schwinden gleichmäßig ist.
Fast genauso läuft der Vorgang bei der Lehmsteinpresse ab, allerdings wird der Lehm unter hohem Druck in die Form gepresst und nicht gepatzt.
Ganz anders funktioniert die Strangpresse, wo ein länglicher Lehmstrang erzeugt wird und dann die entsprechenden Längen für die Ziegelgröße abgeschnitten werden. Im Vergleich bekommen die Lehmsteine die größte Festigkeit bei der Patztechnik.
Nach einer der drei Techniken kann der entstandene Lehmziegel wie ein herkömmlicher Tonziegel verarbeitet werden, wobei arbeiten mit Lehmmörtel am vorteilhaftesten wäre, da dieser die Oberflächen der Ziegel mit seiner Feuchte leicht aufweicht und sich diese mit dem Mörtel besser verbinden können.

Weiterhin werden Lehmstein und Leichtlehmsteine für Wandausfachungen, Auflagen für Decken, trockene Stapelwände und Vorsatzschalen verwendet. Grünlinge sind für tragende Wände nicht geeignet, da sie bei Wasseraufnahme stark aufquellen und mindestens als mager von der Bindekraft her qualifiziert sein müssen.